Die ersten 100 Tage @Weil

Alexander Reich - Associate in der Tax Praxis in Frankfurt am Main

Aus der Finanzverwaltung in die Großkanzlei: ein ungewöhnlicher Sprung, aber ein sehr stimmiger. Alexander Reich hat ihn gewagt – und sich bei Weil als Experte für Steuerrecht von Anfang an auf sicherem Terrain bewegt.

Zwischen seinem Abitur im Jahr 2011 und seinem Eintritt bei Weil im Mai 2023 in Frankfurt liegt ein gerader Berufsweg. Nach der Schule entscheidet sich Alexander Reich für ein duales Studium bei der Finanzverwaltung in Rheinland-Pfalz, am Ende steht das Diplom als Finanzwirt. Da ist Alexander 23, hat sein Leben mit seinem Einkommen schon selbst bestritten. Doch nach einem Jahr als Sachbearbeiter des Finanzamts in Kaiserslautern hat er das Gefühl, sein Leben sei zu sehr vorgezeichnet. Die Behörde ist kooperativ. Alexander reduziert auf 20 Wochenarbeitsstunden und durchläuft fortan mehrere Stationen als Sachbearbeiter der Rechtsbehelfsstelle und einer Veranlagungsstelle für Kapitalgesellschaften. Parallel geht Alexander an die Uni: Jura in Saarbrücken. Sein Schwerpunkt: deutsches und internationales Steuerrecht. Es geht um verfassungsrechtliche Grundlagen des Steuerrechts, um Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und das Verfahrensrecht der Abgabenordnung, um Doppelbesteuerungsabkommen – und immer wieder auch um Umwandlungssteuerrecht, das herangezogen wird, wenn Konzerne sich umstrukturieren, Unternehmensteile zum Beispiel verschmelzen oder auslagern. Ein Fingerzeig in Richtung Zukunft. Ende 2020 steht das 1. Staatsexamen.

Im Referendariat kommt der entscheidende Impuls. „Die Anwaltsstation im Tax Team einer Magic Circle Kanzlei in Frankfurt war für mich eine prägende Zeit“, sagt Alexander, „das erste Mal der Einblick in die Welt der Großkanzleien.“ Nach der mündlichen Prüfung gibt es kein Halten mehr.

Quote by Alexander Reich

Seit Mai 2023 ist Alexander jetzt dabei – und fühlt sich bestens aufgehoben. „Hier sind viele kluge und vor allem auch nette Leute an Bord.“ Sein erster Fall ist ein grenzüberschreitender Kauf im Erneuerbare-Energien-Sektor, Weil vertritt die Käuferseite, Alexander kommentiert in enger Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen die Steuerklauseln im SPA (share purchase agreement). Anlaufzeit mit der Vita? Die ersten 100 Tage vergehen im Flug.

„Ich bringe viel Hintergrundwissen mit und weiß, wo die Probleme lauern.“ Steuerrecht spielt bei jedem Deal eine Rolle, das Tax Team ist immer dabei. Die Gesetze sind meist eindeutig formuliert, sagt Alexander, der Korridor zur Gestaltung oft schmal: „Wir bewerten, wie sich steuerliche Risiken am besten verteilen lassen und ob sie tragbar erscheinen. Unter Umständen muss neu verhandelt werden.“ Begeistert sieht er: „Wir können für unsere Mandanten richtig etwas bewegen.“

Eine Woche war Alexander zum Hospitieren am Standort München. Drei bis vier Projekte hat er jetzt ständig in der Luft. Das ist sein pragmatisches Onboarding. „Fachlich äußerst motivierend, die Arbeit und das Menschliche bleibt hier nie auf der Strecke. Ich freue mich täglich, meine Kollegen zu sehen.“

Und nochmal nimmt der junge Anwalt ein weiteres Ziel in den Blick: „Ich möchte gern Steuerberater werden, Weil unterstützt mich bei der Vorbereitung auf die sehr anspruchsvolle Prüfung.“ Prüfen und kontrollieren, das hat er im Finanzamt gelernt. Einen Schritt früher ansetzen und auf die Steuerentstehung Einfluss nehmen, das ist nun eine seiner Rollen bei Weil. Eine stimmige Kombination.

 

Christopher Schletter

Am 1. März hatte ich meinen Einstieg bei Weil in München. Nach langer Ausbildung samt Promotion, LL.M. in den USA und vielen Zwischenstationen endlich Associate! Die Stimmung in der Welt war düster: Der Jahrestag des Krieges gegen die Ukraine, die Finanzierungskrise, die allgemeine Verunsicherung in der Weltwirtschaft. Doch bei Weil wurde ich am ersten Tag gleich herzlich aufgenommen und die erste Anspannung verflog bereits beim gemeinsamen Lunch mit den Kolleg:innen aus dem Corporate-Team. Am Abend konnte ich dann bei After-Work Drinks auch die anderen Associates kennenlernen und hatte direkt das Gefühl, in der richtigen Kanzlei angekommen zu sein. Nachdem die IT-Schulungen absolviert waren, ging es mit dem Corporate-Team auch schon ins Ski-Wochenende nach Kühtai in Tirol. Übrigens privat organisiert, die Kolleg:innen hatten schon im Dezember gefragt, ob ich mitkommen will. Das sagt viel über den Zusammenhalt aus und hat natürlich für einen absolut perfekten Start gesorgt.

Am darauffolgenden Montag ging es dann richtig los. Wir nennen es Corporate Housekeeping – kleinere, laufende Arbeiten im Nachgang zu einem Private-Equity-Deal. Zum Beispiel werden Vorstands- und Hauptversammlungsbeschlüsse gefasst oder es legen Beiräte ihre Ämter nieder, was ich dann entsprechend formuliere und dokumentiere. So begann meine Einarbeitung in die Mandate. Nach und nach kam immer mehr gesellschaftsrechtliche Beratung hinzu, bei der ich bereits auf ein wenig Vorwissen aus dem Referendariat zurückgreifen konnte. Für unsere Mandanten sind auch diese kleineren Anfragen sehr wichtig, die wir häufig als direkte Ansprechpartner nach einem Deal rundum betreuen. Komplettiert wurde meine Anfangszeit durch die Einbindung in ein Restrukturierungsmandat. Neben der Transaktionspraxis von Weil ist die Beratung bei der Restrukturierung – nicht zuletzt auch in Krisenzeiten – ein wichtiges zusätzliches Standbein. Hier konnte ich schon ab der zweiten Woche einen echten Mehrwert schaffen. Generell halte ich die thematisch breite Aufstellung im Corporate bei uns für eine gute Startrampe in den Anwaltsberuf.



Einen vorgefertigten Ausbildungsplan für die ersten 100 Tage gibt es nicht. Aber die erfahreneren Kolleg:innen und auch die Partner:innen haben ein gutes Verständnis von meinen Fähigkeiten und dabei die Anforderungen in den kommenden Mandaten immer im Blick. Dazu gehört etwa ein souveräner Umgang mit Anteilskaufverträgen, sogenannten SPAs, an deren verschiedene Aspekte ich Stück für Stück herangeführt werde. Für entsprechende Erklärungen und auch sonst als erste Ansprechpartner nehmen sie sich gerne Zeit – da fühle ich mich sehr gut begleitet. Außerdem nehme ich regelmäßig an Videoschulungen des Private-Equity-Instituts von Weil in New York teil. Trotzdem bin ich auch in anspruchsvollere Mandatsarbeit von Anfang an eingebunden. Weil ist in Deutschland etwas kleiner als manch andere Großkanzlei, was den Vorteil mit sich bringt, dass man schon als junger Anwalt ein wichtiger Teil des Teams ist. Für mich ist das eine große Stärke und bietet mir immer wieder die Möglichkeit, über mich hinaus zu wachsen.

Trotz spannender Erfahrungen – wie meinem LL.M. in Berkeley oder der Gründung eines Legal Tech Startups im Anschluss – erlebe ich gerade bei Weil das motivierendste Lernumfeld, das ich je hatte. Statt persönlichen Befindlichkeiten liegt hier der Fokus auf guter Arbeit, schnellem Feedback und gegenseitiger Unterstützung. Für mich ist das die ideale Dynamik, um bei der Arbeit im Team Fehler zu vermeiden und für den Mandanten das beste Ergebnis zu erzielen. Eine Besonderheit bei Weil ist zudem der gute Sinn für Humor, der auch dann nicht verloren geht, wenn der Druck einmal etwas höher wird. Das zieht sich durch alle Ebenen bis hin zu unserem Co-Managing Partner. Ihm gelingt es regelmäßig, die Spannung in einem wichtigen Meeting so aufzulockern, dass die Arbeit mit einem Lächeln von der Hand geht.

Erfahrungsberichte
Associate@Weil
3 Fragen An

Karriere bei Weil